Die Unsichtbaren – Kaskadeure in der DDR

von

Die Filmstadt Babelsberg sowie die staatliche Fernsehsendeanstalt der Deutschen Demokratischen Republik hatten viele Gesichter. Ein Teil der Schätze bewahrt auch der Filmfreund Jens Rübner aus Leipzig in seiner kleinen, bescheidenen DEFA-Stube auf. Dort werden sie liebevoll archiviert, gehegt und gepflegt. Auch wenn laut Brancheninsidern die Zahl der Leser zurückgeht, da die digitale Unterhaltung den Büchern Konkurrenz macht und die neuen Datenschutzbestimmungen das Ganze nicht vereinfachen, hat er es erneut getan: Ein letztes Mal taucht er ab in ein besonderes Genre der ostdeutschen Filmbranche. Mit »Die Unsichtbaren« – Kaskadeure in der DDR wendet sich Jens Rübner zurück und beschreibt, was diese Spezies leistete. Kaskadeure – so nannte man Protagonisten, die Stars und Sternchen doubelten, die ihre Knochen hinhielten, damit diese vor der Kamera, im Film gut rüberkommen. Damals gab es keine Schulen für eine Ausbildung, Kaskadeur war auch kein anerkannter Beruf. Demzufolge gab es in den seltensten Fällen auch Festanstellungen für die Handwerker, die die waghalsigen Stunts an Theatern, Freilichtbühnen, in DEFA- oder DDR-Filmen ausführten. Dementsprechend verwirklichten viele ihr Können mit staatlicher Lizenz als Neben- oder Freiberufler. Spannende, lustige und überraschende Einblicke über Menschen, die selten im Rampenlicht stehen oder standen. Ein Buch für alle, die lieber lesen als schreiben, die lieber blättern als wischen, die lieber entdecken als suchen.