Die Stunde der Optimisten

So funktioniert die Wirtschaft der Zukunft

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Der Volkswirtschaftler Thomas Straubhaar ist überzeugt: Mehr Wohlstand für alle ist nach wie vor möglich. Die Erfahrung nicht nur der vergangenen Jahrzehnte, sondern Jahrhunderte ist: Die ökonomische Lage der Menschen hat sich alles in allem massiv verbessert, Lebenserwartung und -standard sind gestiegen. Dazu haben vor allem technische Innovationen beigetragen, die auch in politisch schwierigen Zeiten die Wirtschaft vorangebracht haben. Warum sollte also ein Trend, der sich über Jahrhunderte als richtig erwiesen hat, gerade heutzutage nicht mehr gelten?

Voraussetzung dafür ist allerdings, mit einigen ehernen Grundsätzen der Volkswirtschaftslehre aufzuräumen: Viele ihrer Annahmen und Vorhersagen, sagt Straubhaar, lassen sich unter den Bedingungen von Digitalisierung, Globalisierung und demografischem Wandel nicht mehr halten. Es bedarf neuer Perspektiven, zu denen auch eine Rückkehr der Verteilungspolitik gehört.

Eine zeitgemäße Wirtschaftspolitik, so Straubhaar, muss auf Resilienz setzen. Wenn immer mehr komplexe Faktoren auf die Wirtschaft einwirken, kann nur die innere Widerstandskraft der Ökonomie langfristig Erfolg sichern. Dafür muss sie sich auch von dem heute so geliebten Gedanken der ökonomischen Nachhaltigkeit verabschieden. Denn wir können die Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder nicht mehr planen. Aber wir können die Voraussetzungen dafür schaffen, dass sie ihre Zukunft selbst gut gestalten können.