16er Reihe

3 christliche Nachgeschichten

von

Ewart Reder erzählt dreifach das Echo des Ostermorgens weiter, drei Aufstände, drei christliche Nachgeschichten. Er vermittelt dabei einen erstaunlich lebendigen und aktuellen Stoff. – – Die erste Prosa stimmt ein als ‚Vorrede des hl. Thomas von Indien mit den Gründen, warum er reden durfte‘. Reder schrieb sie nach einem Indien-Aufenthalt, zu dem unser Autor vor zwei Jahren vom dortigen Germanistenverband eingeladen war. Mit der fertigen Erzählung wurde Ewart Reder wiederum zu den Internationalen Literaturgesprächen nach Zagreb eingeladen. Der Text findet sich in englischer Sprache erstveröffentlicht in dem Kongressband ‚Contemporary Literature and Memory‘, Zagreb 2008. Schöner kann man sich den Werdegang einer Prosa kaum denken … – – Es folgt ‚Die Falte‘. Mit diesem Text stand Reder in der Endrunde des renommierten ‚Irseer Pegasus‘. Den Abschluß der Trias bilden die ‚Hände aus Himmel‘. – Die Erzählungen führen an Kulturgrenzen. Reder reflektiert die Erscheinungsweisen biblischer Berichte und Motive im Medium des Films (‚Die Falte‘) beziehungsweise in einer feministischen Fortschreibung in ‚Hände aus Himmel‘: Die gespielte Trauer auf dem Gräberfeld hat sie ertragen. Das erwachende Immer fröhlich-Sein hält sie nicht mehr aus. Sie kannte den Jungen nicht, den man in einem Loch zwischen den Felsen zurücklässt. Er wurde zwei Jahre älter, als ihr Sohn jetzt ist, das genügt. – Sie kennt auch keinen Parther, weiß nicht mal, wo das liegt, das Sagen umwobene Pars. Sie weiß, dass da gestorben wird und will nichts mehr davon hören. Kann man in Galiläa denn nicht sterben? Und warum haben es alle so eilig damit? – – Der zweite und dritte Text sind neu und hier erstmals veröffentlicht. In einer surrealen, dann in einer biblischen Landschaft – beide ganz zeitgenössisch – sind Menschen unterwegs, die wir kennen könnten, die wir an der nächsten Straßenecke hören, denen wir im heutigen Israel, Jordanien, Palästina begegnen könnten. Wir schauen eigentlich in diesen drei Texten an den Wurzeln des Christentums zu.