Amerikabilder in westdeutschen Filmkritiken der Nachkriegszeit

Der Spiegel und die Frankfurter Allgemeine Zeitung im Vergleich (1947/1949 bis 1970)

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Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lag Deutschland in Trümmern und sah sich prompt mit der Politik und Kultur der Alliierten konfrontiert. Anhand von Hollywood-Filmen konnten sich die Deutschen ein Bild von der US-amerikanischen Besatzungsmacht machen. Mit ihrer besonderen Mischung aus Kunstkritik und Meinungsäußerung sind es insbesondere Filmkritiken, die Aufschluss geben über die vielschichtigen Amerikabilder der Nachkriegszeit.

In seiner Arbeit untersucht Felix Fischl erstmals die Filmkritiken aus Spiegel und Frankfurter Allgemeine Zeitung auf ihren gesellschaftskritischen Gehalt. Annähernd 1500 zwischen 1947/1949 und 1970 veröffentlichte Texte wurden ausgewertet, um die Kommentare der Kritiker zu gesellschaftlichen, politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Themen aufzuzeigen und gegenüberzustellen. Zahlreiche Zitate belegen, wie sich die Autoren am wichtigsten Bündnispartner im Kalten Krieg rieben und dessen Einfluss mit den heimischen Verhältnissen in Bezug setzten. Besonders während des Vietnam-Kriegs wird deutlich, dass Filmkritiken beileibe nicht nur Kunstkritik enthalten, sondern lohnendes Werkzeug zur Analyse soziopolitischer Diskurse sind. (https://www.primatverlag.de/buecher/fischl-2019-amerikabilder-filmkritiken/)