Raju und Barbara Roman

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Der Roman „Raju und Barbara“ schildert die Probleme einer interkulturellen, kinderlosen Ehe eines indischen Mannes mit einer deutschen Frau. Nach erfolgreichen und glücklichen Jahren in Deutschland entschließen sie sich, ihren Lebensabend in Indien zu verbringen.

Der Reiz des exotisch Fremden, die Annehmlichkeiten des Lebens, die sich Barbara und Raju Sharma als gut situiertes deutsches Paar in Indien schaffen können, werden schon bald von Konflikten durchzogen: Die kulturell bedingten unterschiedlichen Lebensweisen und Wertvorstellungen, vor allem aber die fest gefügten indischen Familienstrukturen führen ständig zu inneren und äußeren Konfrontationen und Missverständnissen, sowohl zwischen Barbara und Raju, als auch zwischen ihnen und Rajus Eltern sowie Rajus ehemaligen indischen Freunden.

Im Austausch mit deutschen Frauen, die mit einem Inder verheiratet sind oder als Witwe in Indien geblieben sind, erfährt Barbara Unterstützung in ihrer Haltung. Für Raju werden diese Frauen zu Kontrahentinnen, die zwischen ihm und seiner Frau stehen.

Als sie den kleinen verkrüppelten Betteljungen Pravin aus den Klauen seines brutalen Vaters retten und ihn wie einen leiblichen Sohn umhegen und erziehen, erfährt ihre Beziehung zuerst eine belebende positive Wendung, doch der Grundkonflikt kann dadurch nicht überwunden werden, ja er verschärft sich noch.

Raju, der anfangs einmal von sich behauptet, er sei nur von der Hautfarbe her ein Inder, drin-nen, in seiner Brust sei er aber ein überzeugter Deutscher, sucht dem Konflikt zu entfliehen, indem er als Sadhu, mit der Bettelschale und Shivas Dreizack, seinen Lebenssinn auf den Straßen und heiligen Plätzen Indiens sucht und schließlich zur Quelle von Mutter Ganga in den Himalaya pilgert.

Barbara hofft lange auf Rajus Rückkehr, doch vergebens. Als ihr Pravin genommen wird, kehrt sie verbittert nach Deutschland zurück, fühlt sich aber auch in dieser Welt als Fremde.