Marianne Wulff – Eine Biographie

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Marianne Wulff, geboren direkt nach dem Kriegsende 1945, hat ein bewegtes Leben geführt – und sie hat nun eine ungewöhnlich unerschrockene Biographie über ihr ereignisreiches Leben geschrieben: Über eine Kindheit in der Nachkriegszeit und ohne Vater, eine böse lange Zeit in einem unerträglichen Mädchenheim, wilde Aufstandsjahre, Hochzeit als 25jährige, Geburt des ersten Kindes, das beklemmende Erlebnis einer Fehlgeburt nach einem schicksalsträchtigen Unfall, Firmengründungen, angsteinflößende Zeiten während einer sich entwickelnden Multiple-Sklerose-Erkrankung, parallel die Begleitung des Leidensweges der drogenabhängigen Tochter, frustrierende Auseinandersetzungen um mächtige Erbschaften, Tod der geliebten Tochter Miriam (links) und die mühselige Zeit des Sich-selbst-Aufrichtens.
Diese Biographie führt durch 70 Jahre Bundesrepublik, durch die verschiedenen Auffassungen von Erziehung und Partnerschaft, durch politische und wirtschaftliche Entwicklungen nach dem Wirtschaftswunder, durch die spektakulären juristischen Fälle dieser Jahrzehnte und durch Prominenten-Vitae. Wie ein großes Panoptikum ziehen die Wechselfälle glückhaft begonnener Firmenimperien am Leser vorüber und enden in vereinsamten Märchenschlössern. Die Wendungen von revolutionären Jugendbewegungen in die Sorgen von Familiengeschichten werden – auf eine jedem nur zu vertraute Weise – lebendig. Das knapp 400 Seiten umfassende Buch verzichtet bewußt auf den Abdruck etwaiger Fotos: Geschichte muss erzählt werden – besonders dann, wenn so vielfältige Erlebnisse sich mit wacher Erinnerung und lebhafter Lust am Bericht verbindet.