Monkey Business

Ein Laboraffe erzählt

von

‚Monkey Business‘ ist eine Art von ‚Bewußtseinsroman‘: Er erkundet die Grenzen der menschlichen Empathie. Ein ‚Gedanken-Experiment‘, das ausschließlich literarisch vorgenommen werden kann – und das dabei zugleich die Möglichkeiten der Literatur sowie ihre Grenze auslotet.
Der Roman erzählt die letzten 8 Stunden im Leben eines Affen (Japanischer Makake), der in einem Hirnforschungs-Labor ‚lebt‘. Erzähler des Romans ist dieser Affe Haruki in seinem Laborkäfig. Er resonniert über sein Leben als Versuchstier, während er auf ’sein letztes großes Experiment‘ wartet – seine Einschläferung. Und er schaut zurück auf sein Leben, das er, seit er als junges Tier eingefangen wurde, mit Experimenten an seinem Hirn verbracht hat.
Der Roman wirft ein Licht auf ein grundlegendes und höchst problematisches Paradox von Wissenschaft und Ethik: Wir benutzen Affen (und andere Tiere), weil sie uns so ÄHNLICH sind (aus wissenschaftlicher Sicht, in der meist behauptet wird, daß ihre Gehirne und kognitiven Prozesse unseren ähnlich sind) – und gleichzeitig benutzen wir Affen, weil sie uns NICHT so ähnlich sind (aus ethischer Sicht, aus der behauptet wird, daß unsere Gesetze nicht auf Affen anwendbar seien, da sie von uns verschieden seien und wir deshalb mit ihnen Dinge anstellen dürfen, die Menschen antun würden). – Der Roman wirft Fragen auf – läßt sie indes offen (mit Ausnahme von Harukis emotionaler Schlußfolgerung am Ende des Buches).
Gewiß, ‚Monkey Business‘ ist ‚eine außergewöhnliches Plädoyer gegen Forschung an Affen‘, wie es der Flämische Literatur Font in seinem Übersetzungsangebot formulierte. Aber das Buch, weit mehr als einfach ein politisches Pamphlet, ist ein Werk von hohen literarischen Graden; seine direkten Nachbarn und literarischen Vorgänger sind Bücher wie Nasume Sosekis ‚Ich bin ein Kater‘ oder George Orwells ‚Animal Farm‘ oder Franz Kafkas ‚Ein Bericht für eine Akademie‘ …
Der Roman erscheint in der Reihe ‚Die Wissenschafts-Romane‘.