In unbewusstem Hoffen

Lyrik und Kurzprosa

von

Sinnsucher sind wir – eine Prämisse, die sich leitmotivisch sowohl durch die Lyrik als auch die Prosatexte von Alexander Rajcsányi zieht. Er sagt von sich, dass er alles, was ihm im Leben begegnet, nach diesem Grundsatz einordnet, und Aspekte, die ihm bedeutsam erscheinen, zu einem späteren Zeitpunkt oftmals Ausdruck in seinen Texten finden.
Allem voran – und somit sein wichtigstes Thema überhaupt – ist die Liebe, ein Grundbedürfnis der Menschen. Rajcsányi schreibt aber mehr als das, was weithin unter Liebeslyrik verstanden wird. Seine Gedichte und Geschichten umfassen alle Facetten der Liebe: die unbändige Lust, das Hochgefühl, die Leidenschaft – das Verletzende, die Wut, die Ohnmacht, das Leiden. Dem nahe verwandt sind seine Jahreszeitengedichte. Hier werden lyrische Bilder zum Spiegel menschlichen Seins. Sie fangen das Werden und Vergehen ein, und in ihnen zeigt sich das Wissen darum, dass allein die Liebe allem Sinn verleiht. In den Prosatexten wiederum begegnen wir einem Erzähler, der die Menschen liebt und um ihre Unvollkommenheit und Schwächen weiß.
Und überall leuchtet in seinen Texten der Glaube auf, der Sinn stiftet und trägt, selbst da, wo wir fürchten, nicht mehr tragen und ertragen zu können.