Hundert Briefe – Hauptmann Neidhardt von Gneisenau schreibt an seine Frau 1796 – 1806

Aus dem Bestand des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz Berlin (Dahlem)

Der diese Briefe schrieb, galt bis weit ins 20. Jahrhundert als Held. Als preußischer Militär hatte August Neidhardt von Gneisenau ( 1760 – 1831 ) die Ostseefestung Kolberg gegen die Franzosen verteidigt und bei Waterloo seinen mit Leidenschaft gehaßten Gegner Napoleon besiegt. Dieser Aspekt seiner Persönlichkeit wurde viel gewürdigt, sein Privatleben, der Art seiner Tätigkeit gemäß, weniger. Dabei entfaltet sich in den Briefen an seine Frau nicht nur eine uns fast rätselhaft gewordene Epoche, die Zeit Friedrich Wilhelms III., mit Einblicken ins soziale Gefüge, in Ehe- und Familienverhältnisse. Wir lernen in den oft schwungvollen Briefen auch einen faszinierenden Mann mit bewegtem inneren Leben kennen, einen Mann, wie er in jedem Zeitalter herausragen würde.
Die Briefe seiner heftig geliebten Frau haben sich nicht erhalten. Überrascht – weil gegen die Vorstellung, die man von Frauen der Vergangenheit gerne hegt – erfahren wir, wie wenig sie sich dem Manne fügte. In diesem ersten Band werden sämtliche überkommenen Briefe in Originalorthographie vorgelegt.

Die Herausgeberin ist vor Jahren mit einem parodistischen Roman zur Frauenfrage hervorgetreten; im Jahr 1995 durch Mitarbeit am Buch „Die Zwicks“ ihres Mannes Eckhard Henscheid; und 2002 durch das Katzenbuch „Die Memoiren des Miez“.
Als Historikerin bisher kaum noch profiliert, hat sie sich seit 2008 in den Lebenslauf eines speziellen preußischen Generals und in die Region, die er als Heimat empfand, Niederschlesien ( heute in Polen ), vertieft.