Henry Nielebock gehört zur raren Spezies der echten Berliner. In dieser Stadt geboren und ihr bis heute treu geblieben, schildert er in seiner Autobiographie, authentisch und anrührend, sein Aufwachsen zwischen den Ruinen der völlig zerstörten ehemaligen „Reichshauptstadt“, die für den kleinen Jungen zum Abenteuerspielplatz wird.
Er beschreibt mit Berliner Witz, Geist und Ironie die besonderen Lebensbedingungen des Inseldaseins nach dem Bau der „Mauer“. Von Not und Elend ist hier wenig die Rede, dafür um so mehr von listigen Überlebensstrategien, die er als Musiker sehr erfolgreich mit der Band „Drafi Deutscher and the Magics“ und dem legendären Titel „Marmor, Stein und Eisen bricht“ und später als Architekt und „Berufsanfänger“ im Baugewerbe – in dem der berühmte Berliner „Filz“ besonders dicht und undurchdringlich ist – perfekt beherrschen musste.
Das Buch handelt von Träumen, die wahr wurden und von fatalen Folgen eitler Selbstüberschätzung: Eine Filmproduktion führte ins Fiasko und ein Horrorcrash beim Autorennen bereitet dem Mythos vom Rennfahrer ein jähes Ende.
Der Autor wählt für seine Autobiographie die Sprache des poetischen Realismus, eine Textsorte, die besonderes Lesevergnügen bereitet.
- Veröffentlicht am Montag 19. Februar 2018 von Strauss, Jürgen
- ISBN: 9783943713305
- 415 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählende Literatur