Wolf von Kreyern

Ein barockes Jägerleben im sächsisch-kurfürstlichen Friedewald

von

Reiner Roßberg, Jahrgang 1942, erzählt die Lebensgeschichte des Niclas, Förster im Forsthaus Kreyern nahe der Moritzburg im 18. Jahrhundert.
Der Alltag der Bürger, Bauern, Mägde, Jäger und Förster zur Zeit der sächsischen Kurfürsten wird in detailreichen und auch deftigen Bildern lebendig. Ein Leben in einem natürlichen Verhältnis von Tier und Mensch, mitunter auch mit einer archaischen Einstellung zum Töten derer.
Als Sohn des Ochsenvogtes Steinhausen erhält Niclas von einem polnischen ausgepichten Wilddieb die Lehre zum exzellenten Pirschjäger. Von ihm bekommt er auch die gezähmte Wölfin Oda, was mit der Zeit zum Wechsel seines Nachnamens führt.
Der laute, poltrige Oberförster Sittich, nimmt Niclas schließlich als Forst- und Jagdeleven auf und empfiehlt ihn beim Dresdner Hof als sein Nachfolger im Forsthaus. Als Förster auf Kreyern steht Niclas in der Gunst des Ober-Hof-Jägermeisters Graf von Wolffersdorf, der ihm freundschaftlich verbunden ist und manche Eigensinnigkeiten verzeiht.
In der Fürstenwohnung des Kreyerschen Jagdhauses werden oft noble und auch illustre Gäste vom Grafen von Wolffersdorf einquartiert. Auch August der Starke, sein Sohn August II. und andere Repräsentanten des sächsischen
Hofes steigen im Forsthaus ab, um im Friedewald der Jagd zu fröhnen.
Als alter Mann allerdings fällt Niclas beim Dresdner Hof in Ungnade, erfährt aber ein für ihn faires, gutes Ende.