Witternd ins Warme

von

Ode auf Ralp mit PH

Von Wiglaf Droste

Als Ralph Schüller in mein Leben kam, wurde ich hell=höllen- hörig. Er spielte mit seiner Band in Treptow für umme, es war so gut, dass ich 300 Eier in den Hut warf. Danach war ich so froh wie mein Leder hinterher leer. Wenn man nichts mehr hat, hat man alles.

Scheiss-Loch-Wessi-Nessie, hätte man denken können, aber so war es nicht. Es war nur der portemonnaisch formulierte Ausdruck von Respekt. (Portemonnaie ist ein anderes Wort für Portugal.)

Ralph Schüller kann offenbar leider alles, und das auch noch – ästhetischer Brutalskandal! – in Sandalen. Da könnte sich die Teuerturnschuhtype Mensch mal eine Scheibe abschneiden, so sie das denn vermöchte. Vermag sie aber nicht. Egal – der Mann Schüller kann bauen, er kann Frauen, kann Gitarre, Gesang und Dichtung und Liebe. Und, Hut ab, sogar Elektrik-Trick, wie mein Idol Catweazle. Im Osten gelernt und hat im Westen, wo es, wie wir seit Erich Maria Remarque wissen, nichts Neues gibt, adäquat auch nichts verlernt. Er liebt seine Frauen, seine Kinder und seine Katzen. So gehört sich das.

Brauchen Sie noch mehr von dem, was unsere Kontemporäridioten „Information“ nennen? Können Sie haben. Von mir.

Etso:
Ralph Schüller stammt aus dem thüringischen Kleinod Gehlberg, das vorzügliche Menschen hervorgebracht hat. Er malt, graphikt zum Broterwerb für einen Return-to-Sender, lebt in Leipzig mit einer der klügsten und schönsten Frauen, die ich jemals erblickte und ist ein grundfeiner Kerl.

Was er an baskischer Wurst auf den Tisch legt, ist außerhalb jeder Norm und deshalb in bester Form.

Noch was? – Nu und na aber glaar:

Lesen Sie seine Gedichte! Die werden Sie entfetten! Sie erheben, senken und tränken, aufwühlen und – ohne Gebete – auf das Brechtbeste betten.

Mehr gibt es nur im Meer.