Das Judaskreuz

Roman

von

Oktober 1879: Auf dem Sockel eines halbfertigen Kriegerdenkmals auf dem Möllner Marktplatz liegt ein Toter. In seinem Rücken steckt ein Dolch, doch alles deutet darauf hin, dass er erwürgt wurde. Der Hamburger Kriminalinspektor Jakob Hundt steht vor einem Rätsel: Fiel der Kaufmann seiner jüdischen Herkunft zum Opfer? Hundt begibt sich auf die Suche nach dem Mörder, und schon bald führt ihn eine Spur nach Hamburg. Dort versucht ein antisemitischer Geheimbund, das Judaskreuz, den Bau eines Denkmals zu Ehren des Aufklärers Lessing zu verhindern, während sich eine Gruppe von Spekulanten mithilfe vertraulicher Informationen aus Senatskreisen an einem Wohnungsbauprojekt eine goldene Nase verdienen will. Und im scheinbar undurchdringlichen Labyrinth der Gängeviertel taucht zur gleichen Zeit auch der Möllner Winkeladvokat Sprewitz unter, um die Wahrheit über seine ehemalige Geliebte, die Schriftstellerin und Revolutionärin Recha Mendelssohn, herauszufinden. Wie hängen all diese Begebenheiten zusammen?
Gelenkt von den politischen Entwicklungen im Land, aber auch getrieben von Rachsucht und Machthunger, von Liebe und Tatendrang, geraten die Akteure dieser unheilvollen Vorgänge in ein Netz aus Verstrickungen. Diese reichen weit in die Vergangenheit, bis zur gescheiterten Revolution 1848 zurück.
Boehart entspinnt eine atmosphärisch dichte, bestechende Kriminalgeschichte, die das Hamburg des ausgehenden 19. Jahrhunderts zum Leben erweckt. Zugleich ist dieser Roman eine Hommage an das geistige Erbe des großen Aufklärers Gott­hold Ephraim Lessing und seinen zeitlosen Appell an die Menschlichkeit.