Mutant: Jahr Null

Mutant: Jahr Null - Zonenkompendium 4

Die Träger der halben Brücke ächzten leise im Wind, der sich in den übereinandergestapelten Waggons der Arche fing. Minna war Globspedderin, was hieß, dass ihr Container über der Mitte des Flusses hing. Sie konnte also die meiste Zeit Angelschnüre in den Fluss hängen lassen, während sie mit ihrem wärmesichtigen Auge die alten Hallen am anderen Ufer im Blick hielt. Im Hei-Ätt brannten einige Wachfeuer der Schälsicker, auf der Uferböschung kroch ein Schlonzteppich ins Wasser, im Norden watete ein großes Zooding durch den Fluss. Alles keine Konkurrenz. Es würde morgen genügend Fraß auf dem Teller sein.
Aber der Schlonz bewegte sich … komisch. Sie kannte die großen Algen-Molch-Dingsi-Viecher. Das war keins. Das sah nur so aus.
„Willi“, zischte sie über die Schulter, „flitz zu den drei Königen. Wir brauchen unten ein paar Leute. Die Schälsicker sind wieder op jück.“

Dieses Zonenkompendium ist ein offizieller, original deutschsprachiger Ergänzungsband für das preisgekrönte Rollenspiel Mutant: Jahr Null. Das Buch präsentiert drei Sektoren einer Zone, die einmal ein stark urbanisiertes Land mit einer langen Vergangenheit und vielen Autos war.

In diesem Heft findest du:

—Die Schluchten der Stadt: Unter den Zacken, am Fluss, zwischen der Schienenwüste und der Zoowildnis leben noch genügend Mutanten, um sich gegenseitig das Leben schwer zu machen – ganz abgesehen von den Monstern aus dem Zoo und den Schälsicker-Barbaren vom anderen Ufer des Flusses. Aber man arrangiert sich auch zu aller Vorteil, wie man es schon seit vielen Tausend Jahren tut …

—Die Lichtbringer: Früher war alles besser. Das weiß man, wenn man die Artefakte von einst zu deuten vermag – Bilder und Bücher und Lieder und Waffen. Wenn man es so macht wie früher – arbeiten, beten, Mutanten verbrennen –, kommt die gute alte Zeit vielleicht zurück.

—PS-Monster: Früher verband das Beton- und Asphaltnetz all die großen und kleinen Zentren der Zivilisation; jetzt ist es eine eigenständige Welt, die nur an wenigen Stellen mit Archen und Fäulniswüsten, Betondschungeln und den Jagdgründen mutierter Monster in Verbindung steht. Aber auch im Betonnetz gilt das Gesetz des Überlebens, ob für Höllenfahrer, Fraßtransporter oder Kuriere, Mutanten oder die Verteidiger der automobilen Freiheit – bewaffnete, autonome Kraft-Wagen.