Die Zeit der bitteren Freiheit

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Die Partei lässt auch nach den letzten Ereignissen nichts unversucht, um Karl Beck, den Autor der Winkelbücher, endlich zu töten, denn es ist für die Parteioberen ein großer Autoritätsverlust, das ein Schwuler sie mit seinen Schriften über Gleichheit, Toleranz und Liebe regelrecht vorführt. Offizier Wehrhaus, ein ebenso intelligenter wie skrupelloser Mann, der sich nicht davor scheut, selber Hand anzulegen, wird umgehend damit beauftragt, sich um diese Angelegenheit zu kümmern, damit alles so wird, wie es die Partei haben möchte. Damit er seinen Auftrag so schnell wie möglich ausführen kann, wird ihm völlige Handlungsfreiheit gewährleistet, die er auch rigoros in Anspruch nimmt. Aber auch von anderer Seite drohen Gefahren für die Bewohner des kanadischen Schwulenhauses – der Schwulenhasser Howard Sheen wird aus dem Gefängnis entlassen und verbreitet sein Gedankengift aufs Neue. Seine Worte schaffen es weiterhin mit einer erschreckenden Leichtigkeit, die bislang nur latent in den Köpfen der kanadischen Bevölkerung vorhandenen Vorurteile gegenüber den schwulen Einwanderern zu alles zersetzenden Hass aufzuhetzen. Aber auch Jonsey bekommt Probleme, denn er muss schmerzlich erkennen, dass seine Grenzübergänge nicht so unbemerkt geblieben sind, wie er es bislang immer gedacht hatte. Und auch wenn Wolfgang und Caleb sich ihren Traum von einer eigenen Buchhandlung erfüllen konnten, lassen die Probleme nicht lange auf sich warten, denn die durch Sheen in ihrem Hass befeuerten Kanadier sehen es gar nicht gerne, wenn zwei Schwule deutsche Bücher verbreiten. Selbst für den in die japanischen Gebiete geflohenen Nils gestaltet sich sein Leben ebenfalls immer schwerer, denn seine teuer erkaufte Freiheit muss immer wieder aufs Neue bezahlt werden. Die dunklen Wolken, die sich im Hintergrund langsam, aber dafür umso gewaltiger über die Leben von allen aufziehen, lassen auf nichts Gutes schließen. In einer Welt, die auf den Allmachtsvorstellungen einiger wenigen Führer aufgebaut wurde, haben es Liebe und Ehrlichkeit sehr schwer, nicht zwischen all dem Hass zerrieben zu werden.