Literareon

Vom Herbst eines Lebens

von

Dr. Alfred Polster war Personalchef eines großen Werks in Heidelberg, bevor er mit 67 Jahren in den Ruhestand ging. Da er in seine Tätigkeit voll eingespannt gewesen war, hatte er keine Zeit gefunden, sich über »die Jahre danach« Gedanken zu machen. Seine Ehe war seit vielen Jahren geschieden, so dass er privat nur die Beziehung zu seiner Tochter und zu Freunden gepflegt hatte.
Ihm fiel zunächst ein, die in die Jahre gekommene Wohnung in seinem Haus in Heidelberg renovieren zu lassen. Die dafür erforderliche Zeit wollte er in seiner Berliner Wohnung verbringen, die er für seine Teilnahme an dem kulturellen Leben dieser Stadt bisher genutzt hatte. Hier lernte er durch Zufall eine jüngere Frau kennen, mit der ihn in den nächsten Jahren sehr viel verband. Er erlebte mit ihr einen »späten, nachgeholten Sommer«.
Wie er den Herbst seines Lebens im Weiteren gestaltet, wird mit »Siebenjahres-Schritten« ausgemessen: Wir treffen ihn wieder an in einem »Oktober mit goldenen Blättern«, einem »Spätherbst, der mild bleibt« und schließlich am »Winteranfang«.