Der Reifenschwinger

Tagebuch von Veit Fassbinder - Schäffler - Anno 1633

von

„… es stinkt zum Himmel. Der Geruch aus menschlichen und tierischen Exkrementen, Fäulnis und Verwesung nimmt mir seit Tagen die Luft zum Atmen. Es gibt kein Entrinnen. Der Tod wirft seinen Schatten voraus. Wir Lebenden sind Gefangene in diesem Elend. Wir sitzen in einer Mausefalle. Der Inn trägt das seine bei – die Schlinge wird immer enger. Nur einer kann uns aus dieser Verdammnis, diesen Höllenqualen erretten. Es brennt mir auf meiner Seele …“

1633/34 ganz Europa steckt mitten im 30jährigen Krieg. Unaufhaltsam rücken die verfeindeten Heere gegen Süden vor. Dieser Religionskrieg macht auch vor Wasserburg am Inn nicht halt. Unterdessen aber droht eine neue Gefahr. Lautlos und heimtückisch dringt ein viel erbarmungsloserer Widersacher in die Stadt ein: der Schwarze Tod.
Der junge Schäfflergeselle Veit Fassbinder schildert in seinen Tagebuchaufzeichnungen dieses düstere Kapitel seiner Heimatstadt bis hin zum Westfälischen Frieden 1648.