Vantablack – das ist eine im Jahr 2014 künstlich entwickelte Substanz, die tiefschwarz ist, und als „schwärzestes Schwarz“ der Welt gilt. Und mit diesem Titel ist zugleich Leitmotiv und Leserichtung des zweiten Gedichtbands von Schwartz, eigentlich Underground-Rapper beim berüchtigten Berliner Label Hirntot Records, vorgegeben.
Schwartz, der seinen Künstlernamen gewählt hat, weil „‚Schwartz mit ‚tz‘ schwärzer ist als ’schwarz‘ ohne ‚tz'“, thematisiert in „Vantablack“ Verdrängtes, die seelischen Abgründe in jedem von uns, den „Schatten“ aus C. G. Jungs psychoanalytischen Schriften.
Aber dabei bleibt es nicht: es geht um Kontraste, den Zwiespalt der menschlichen Natur, das Nebeneinander von widersprüchlichen Gefühlszuständen – und die vielen graustufigen Räume dazwischen.
Dieser Kontrast spiegelt sich auch in der optischen Form der Gedichte wider: in wuchtigen Buchstaben wird ein für Gedichte eher ungewöhnliches, aggressives und selbstbewusstes Schriftbild entwickelt: Wort- und Textinseln verteilen sich auf weißer Fläche, und liefern einen einzigartigen, grafischen Gesamteindruck ab.
- Veröffentlicht am Montag 3. Dezember 2018 von Ach je Verlag
- ISBN: 9783947720262
- 100 Seiten
- Genre: Belletristik, Lyrik