Niemand hat die Absicht

Roman

von

Heinrich Kollmann ist der 57-jährige Bürgermeister der sauer­ländischen Gemeinde Malve, dessen kleine dörfliche Welt aus Hof, Ehefrau und Kindern bis dato vollkommen in Ordnung war. Als Bürgermeister hielt er zudem die Zügel fest in der Hand und hatte damit das Dorf uneingeschränkt im Griff.
Aufgrund einiger unvorhersehbarer und einschneidender Ereignisse gerät seine scheinbare Idylle innerhalb weniger Tage ins Wanken und Kollmann entwickelt sich zu einem tragischen Helden, der sich von all seinen gewohnten Strukturen löst und sich dabei lediglich auf seine 21-jährige Tochter Marie verlassen kann. Die dörflich-naive Jurastudentin in Münster, die sich nach einer blauäuig begonnenen großen Romanze mit dem revolutionären Che wenig später in einer noch größeren Enttäuschung wiederfindet, erweist sich neben dem Außenseiter des Dorfes, Epi, als seine einzige Stütze.
Ein Roman voller Sprachwitz und Poesie, aber auch Traurigkeit, garniert mit Ausblicken in die Zukunft, die heute schon der Vergangenheit angehört. Um die Figur Kollmanns entwickelt sich eine geradezu epische Erzählung, in der im Mai 1961 gleich mehrfach ein historischer Satz fällt, der nur kurze Zeit später im anderen Teil Deutschlands in ganz ähnlicher Weise zu hören ist: „Niemand hat die Absicht …“