Die dunklen Jahre

von

An Stellas Schule hängt eine riesengroße Hakenkreuzfahne. Wo sie die bloß herhaben – so schnell über Nacht? Und ein Mann mit Hakenkreuzarmbinde davor, ein SA.-Mann! Das ist nun aber schnell gegangen, schneller, als sonst etwas in Österreich zu gehen pflegt; alle Achtung!
Eine Patientin von Ernst kommt des Weges, sieht mich und geht rasch auf die andere Straßenseite; das fängt ja gut an. Ich muß an der Papierhandlung vorbei, der Inhaber schiebt gerade den Rollbalken hoch, dreht sich um und grüßt mit Schwung: »Heil Hitler!« – Und er hat immer so sehr auf die Vaterländischen geschimpft – ich habe geglaubt, er ist ein Roter. Wie kommt es, daß er den Laden schon öffnet – ach ja, er ist in SA.-Verkleidung, und er schmückt das Schaufenster mit Hakenkreuzen!