Vorruhestand – Was tun?

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Rosi befindet sich im Vorruhestand. Anstatt ihre freie Zeit zu genießen, beginnt sie mit sich zu hadern.

Lustlos und verbittert sucht sie nach einem neuen Lebenssinn. Doch je mehr sie danach sucht, umso verbitterter wird sie. Sie tritt mit ihrem Mann in einen Tanzsportverein ein, geht an die Volkshochschule und belegt dort einen Sportkurs. Doch der Gedanken nach einem neuen Lebenssinn, nach dem Gefühl noch gebraucht zu werden, lässt sie nicht mehr los.

Ein Treffen mit ihrer Freundin wird zu einer großen Enttäuschung. Kontakt zu ihren Kollegen hat sie keinen mehr, obwohl sie in ihrer Freistellungsphase offiziell noch dem Kollektiv angehört. Nicht weil sie es nicht will, sondern weil niemand von den Kollegen für sie Zeit hat, da alle zu beschäftigt sind.

Als sie vom Urlaub im Kloster erfährt, mit der Möglichkeit einer Fastenwoche, entschließt sie sich zu so einen Urlaub. Der Aufenthalt im Kloster entpuppt sich allerdings als ein seltsames Martyrium, dem sie sich am Ende fügt.

Immer mehr reift am Ende bei ihr die Erkenntnis, dass es im letzten Lebensabschnitt nicht darauf ankommt, noch einmal neu durchzustarten, sondern dass es viel mehr darauf ankommt, die freie Zeit mit dem zu verbringen, was der Seele gut tut. Dass man immer seine Neugierde auf Kommendes bewahren sollte und sich immer wieder Höhepunkte im Leben verschaffen sollte, aber sich auch dazwischen eine Auszeit gönnen sollte, dass man nicht nur passiv vor dem Fernseher hocken sollte und sich dem Stumpfsinn ergeben sollte, da sonst der Geist verkümmert.