Hüüt kannst‘ wat beleven!

Nee Stücken, Riemels un Snicksnack op Platt

von

Plattdeutsch sei nicht mehr zeitgemäß, wird oft gesagt. Seit 2002 stellt sich der gebürtige Meldorfer Günter Baumann mit seinen plattdeutschen Texten und Versen dieser Meinung entgegen und hat für sein neues, zehntes Plattdeutschbuch noch einmal alle Register gezogen.
Wie der Buchtitel verrät, greift der Autor in dem ersten Teil Gegenwartsthemen auf und nennt mit angemessener Kritik Dinge beim Namen, die uns alle in diesen Tagen bewegen ‒ vor allem Dinge, die nicht gut gelaufen sind und nicht unbeanstandet hingenommen werden sollten.
Der Dichter Klaus Groth, der die plattdeutsche Sprache mit seinem „Quickborn” in die Literatur eingeführt hat, wäre in diesem Jahr 200 Jahre alt geworden ‒ ein Grund, sein Leben und Werk in diesem Buch gebührend zu würdigen. In dem Kapitel über die Sprache wird auch die Münsterländer Mundart vorgestellt, die erheblich von unserem Holsteiner Platt abweicht.
Tief in die humoristische Schatzkiste hat Baumann in dem Abschnitt „Snicksnack un Tweernkraam” gegriffen mit seinen Wortspielen, Schüttelreimen, Nonsensversen, Leberreimen, Anagrammen, Limericks, Klapphornversen, Stumpfsinnversen, Kalauern, Schnaderhüpferln und „Dööntjes”. Überwiegend lustig zu lesen sind auch die Kapitel „Kinner, Kinner!” und „Vun dit un dat”, als heitere Gegenstücke zu den kritischen Stellungnahmen im ersten Kapitel.