Ibsens »Familiendrama« von 1881 schockierte die Zeitgenossen. Das Thema war in der Tat heikel: Helene Alving hat ihren Mann – einen Libertin – geheiratet, obwohl sie einen anderen liebte. Ihr Sohn Osvald bittet nun, 29 Jahre später, seine Mutter um den Gnadentod für den Fall, dass die Gehirnparalyse, ein Erbe jener Syphilis, an deren Folgen sein Vater gestorben war, ausbrechen sollte. Der Schluss bleibt offen. Dass der Zensor des Königlichen Theaters in Kopenhagen im Dezember 1881 eine Inszenierung unterband, wundert angesichts der Moralvorstellungen des 19. Jahrhunderts nicht.
- Veröffentlicht am Mittwoch 25. September 2019 von Reclam, Philipp
- ISBN: 9783150196427
- 112 Seiten
- Genre: Belletristik, Dramatik