Humanismus und Antike im Dritten Reich

Bayerische humanistische Gymnasien zwischen Beharrung und Anpassung

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Schulen vermitteln nicht nur Wissen und Bildung, sondern auch stets die Ideen und Ideologien ihrer Zeit.

Dies verdeutlicht die wissenschaftliche Studie, indem sie tiefe Einblicke in die humanistischen Gymnasien Bayerns während des Dritten Reichs gewährt. Dafür wurde vor allem die bislang wenig beachtete Quellengattung der Jahresberichte intensiv untersucht: Die darin enthaltenen Aufsatzthemen und Anstaltschroniken zeugen davon, wie staatskonform – bis hin zu rassistisch – die Antike direkt an den Schulen interpretiert wurde.

Am Extrembeispiel des Nationalsozialismus wird dargelegt, dass die humanistische Schulbildung seit jeher einem spürbaren Legitimationsdruck ausgesetzt und folglich gefährdet ist, gesellschaftlichen, ökonomischen sowie ideologischen Einflüssen nachzugeben.

Skizzenhaft wird diese „Bildungsgeschichte der Angst“ bis in das 19. Jahrhundert zurückverfolgt und im Resümee die Brücke in die Gegenwart geschlagen. Zudem ging die bayerische Bildungspolitik, dank der Kulturhoheit der Länder und im NS-Staat trotz der „Gleichschaltung“, durchaus auch ihre eigenen Wege. Um diese Tatsache hervorzuheben, wurden die Verhältnisse in Preußen häufig kontrastierend gegenübergestellt.