Edle Einfalt und stille Grösse

Liebe auf griechischen Vasenbildern

von

1. Allgemeines
Da die Literatur über griechische Keramik fast unübersehbar ist, gebe ich in den folgenden Kapiteln nur eine kurze Einleitung
über Produktion, Benutzung und gesellschaftliche Bezug zu den Vasenbildern. Daran schließt sich ein knappes Kapitel über die Sexualität der Griechen in der Zeit der Vasenbilder an.
Eine Auswahl von Vasenbildern erotischen Inhalts zeigt die Problemfelder Umgang mit einander (ohne direkten erotischen Hintergrund), Werbung, sexueller Verkehr, körperliche Eingetümlichkeiten und Verrichtungen sowie sexuelle Vorlieben.
Zu jedem der hier gezeigten Vasenbilder gibt es sicher noch eine ganze Folge vergleichbarer Motive und Episoden, ich habe mich aber auch aus Platzgründen nur für jeweils eine charakteristische Szene entschieden. Die meisten Bilder sind in entlegenen Publikationen oder Grabungsberichten erschienen. Viele Bilder habe ich selbst fotografiert und teils von meinen Dias reproduziert. Das erklärt die mitunter schlechte Bildqualität, die ich zu entschuldigen bitte.
Mein kleiner Beitrag soll auch nur eine Anregung sein, auf diesem delikaten Gebiet weiter Beispiele zu sammeln und sie intensiver zu erforschen.
a. Die griechischen Vasen
Vasen (von lat. vas „Geschirr, Gefäß“) ist die Bezeichnung griechischer Keramiken, die in Griechenland und als Export nach
Etrurien, Unteritalien, Sizilien, in Kleinasien und auf der Krim in großer Zahl gefunden wurden. In etruskischen Gräbern werden sie als kostbare Importwaren aus Korinth oder Athen seit 1750 n.Chr. in den Friedhöfen der Etruskern ausgegraben.
Ihrem Gebrauchszweck nach werden unterschieden: Vorrats-, Mischgefäße für Wasser und Wein, Schöpf-, Trink-, Gieß-, Salb-, Kultgefäße und Krüge als Wettkampfpreise.
Die Wissenschaft hat den Gefäßtypen nachträglich zahlreiche Bezeichnungen beigeordnet, um die große Typenfülle griechischer Keramik zu strukturieren: (Weiterer Text im Buch)