Verlag am Park

Erzählung

von

Er will Außenwirtschaft studieren und meldet sich drei Jahre zum Dienst an der Grenze. Es ist am Ende der achtziger Jahre und keineswegs absehbar, dass weder er noch das Land diese Zeit unbeschadet überdauern wird. Doch die meiste Zeit verbringt er mit Grübeln. Wie verhält er sich, wenn einer über den Zaun will? Wird er schießen? Und wenn ja: wohin?

Der Ich-Erzähler berichtet über sein Innenleben an der äußeren Grenze des Bündnisses. Sein Abschnitt im Eisernen Vorhang, der vom Weißen bis zum Schwarzen Meer reicht, befindet sich im Süden Berlins. Vom Sinn der Grenze und deren Schutz ist er überzeugt. Irgendwie. Aber warum muss ausgerechnet er bei Wind und Wetter auf dem Krad Kontrolle fahren? Und weshalb soll er das Angebot der »Abteilung 2000« annehmen, als heimlicher Informant tätig zu werden?
Selten las man so detailliert über den Dienst in den Grenztruppen, so genau von den Skrupeln und Zweifeln eines jungen Mannes, der mit der Waffe an der Grenzlinie stand. An der realen und an einer moralischen. Und der sich zu seiner Feigheit bekennt, nämlich zu bleiben bis zum Ende im Frühjahr 1990. Oder war’s doch mutig?