Wer alkoholfreies Radler trinkt, hat sich schon aufgegeben

Einer gegen alle Trends

von

„Es gibt jetzt Radler alkoholfrei. Das ist das Ende der Menschheit!“
Das Leben als 48-jähriger gestaltet sich schon schwierig genug, da haben Volker Keidel die überall hochgelobten Trends der Jugend und der Junggeblieben gerade noch gefehlt. Von Hygge, Handlettering und Hypersensibilität, über Low Carb, Detox und Dating-Portalen bis zu Influencern, Online Gaming und Gangsta-Rap: In herrlich schnoddrigem Ton regt sich Volker Keidel über alle und alles auf.
Dabei ist Keidel keiner, der oberlehrerhaft oder typischdeutschunzufrieden daherkommt. Ganz im Gegenteil: Er will diesem ganzen Trend-Wahn ja ein Chance geben! Keidel geht auf Hygge-Partys („Irgendwas mit gestrickten Socken, heißem Tee und tollen Gesprächen unter Freunden vor dem Kaminofen. Also mit allem, was mir zutiefst zuwider ist.“), setzt sich mit Influencern auseinander („Die beiden YouTuber sind vielleicht 15, aber verdienen mehr Geld als ich. Viel mehr Geld. Ich bin 48. Ein 48-jähriger Verlierer.“) und versucht, bei den Trendsportarten seines Sohnes mitzuhalten („Schon vorher hegte ich leise Zweifel, ob Bouldern für einen 90-Kilo-Mops ohne nennenswerte Muskeln und ohne jede Beweglichkeit der ideale Sport wäre.“).
Am Ende ist Keidel sich sicher: „Wahres Glück findest Du nicht, wenn Du Smoothies trinkst, intervallfastest oder Wert auf Achtsamkeit legst. Geh lieber mit guten Freunden aus! Trink genügend Bier! Schlag über die Stränge! Lebe!“
Ein wahres Vergnügen für alle Trend-Verweigerer und Überzeugungs-Faulpelze.