In diesem leidenschaftlichen Werk macht es uns Raúl Capote – alias Agent Daniel – möglich, einen Blick darauf zu werfen, welche Politik die Vereinigten Staaten verfolgen: Sie zielen auf die Intellektuellen ab, auf die Jugend, auf verschiednen aktuelle Aspekte des kubanischen Lebens, die Informatik oder die Musik der Jugend. All dies wird durch beachtliche Geldsummen finanziert und mit den ausgeklügelten Mitteln aufrechterhalten, um der Kontrolle der kubanischen Behörden zu entgehen.
Es ist eine schwierige Arbeit, die nicht nur die eigene Psyche auf eine harte Probe stellt, sondern oft persönliche und familiäre Bindungen beeinträchtigen. Vor einigen Jahren interviewte das kubanische Fernsehen einen Agenten, dem es die seguridad erlaubt hatte, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. Auf die Frage, welcher Aspekt seiner Arbeit der schwierigste war, den er in den vielen Jahren dieser Art von Aktivitäten in Kauf nehmen musste, lautete die Antwort, die Verachtung der eigenen Familie und der nächsten Nachbarn zu ertragen.
Die Lebensläufe der Agenten, die ans Licht kommen konnten, sind sehr unterschiedlich. Ihre Aussagen sind manchmal ergreifend, manchmal sogar erheiternd, aber sicherlich ist die Zahl derer, von denen wir nie etwas erfahren werden, sehr viel größer. Sie haben wie Raúl Capote dazu beigetragen, Kuba und seine Bevölkerung zu schützen.
Vielleicht wird die Regierung der Vereinigten Staaten, die über jede Art technologischer und finanzieller Mittel verfügt, nie in der Lage sein, zu verstehen, dass es auf der Welt Frauen und Männer gibt, die man nicht kaufen kann. Für sie stehen die Bedürfnisse der Heimat über dem persönlichen Interesse. Aus diesem Grund hält die Kubanische Revolution stand und wird weiter existieren.
Sergio Marinoni (Präsident der Italienisch-Kubanischen Freundschaftsgesellschaft).
- Veröffentlicht am Montag 21. Oktober 2019 von Zambon Verlag & Vertrieb
- ISBN: 9783889752765
- 303 Seiten
- Genre: Belletristik, Romanhafte Biografien