Ein Wachshamster zwischen den Zeiten

und andere unwahrscheinliche Abenteuer

von

Unsere Welt ist schräg. Eine schräge Geschichte kann helfen, zumindest das Bild wieder ins Lot zu bringen.
Heiter bis ironisch, ernst, witzig, bisweilen auch schwarz und verstiegen, werden die Schwächen unserer Gesellschaft karikiert. In seinen stilistisch und thematisch sehr unterschiedlichen Geschichten lässt uns der Autor oft in schauerliche Abgründe blicken. Der aufgebaute Spannungsbogen findet dabei auf wundersame Weise, stets ein überraschend pointiertes Ende.
Wie macht er das nur? Deutlich sein Vergnügen am Wortwitz. Wenn das „philosophische Kalauern“ je als Genre beschrieben werden sollte – Welker bewegt sich darin wie sein „Fisch“ in der Regentonne.

„… Der getarnte Besuch vorzeitlicher Parallelwelten war seit vielen Jahren ein beliebtes Urlaubsprogramm auf den Stationen unserer Zeit. …“

„“… Ihre Augen wurden groß und vom Zeitungsrand zwischen ihren Fingern kräuselte sich brauner Rauch in hübschen Spiralen noch oben. …Bevor ich jedoch sie selbst dazu befragen konnte, schlugen ihr die Flammen schon mir nichts, dir nichts aus den Ohren und aus der Nase. … „

„… „Ein Tennisprofi wird für einen knalligen, gepfefferten Aufschlag bejubelt und stolziert umher. Anders, als wenn das einem Fallschirmspringer widerfährt, nichtwahr. “… „

„… Die Doku heißt „Countdown zum down-kauen“. Der Countdown wird von Zehn an rückwärts gezählt. Wer dann seine Schüsseln und Teller zuerst geleert hat, noch stehen und sagen kann: „Countdown zum down-kauen“, ist Sieger. …“

„… Darauf war ein Mann zu sehen, dem gerade von einem Untier mit Hörnern und Klauen der Hals umgedreht wurde. Dem Mann quollen die Augen heraus, groß und weiß wie Golfbälle, wirklich. Und die Zunge, die hing herunter wie ein langer, feuchter Lappen. …“

„…Niemand sagte mir wie ich es anstellen musste mich zu befreien, ich wusste es.
Millionen meiner Ahnen hatten schon die gleichen Erfahrungen gesammelt und sie in unser Stammesgedächtnis geschrieben. …“

„… Zuerst sah Marga nur seine Schuhe. Braun, mit dunklen Schnürsenkeln und schwarzen Gummisohlen. Sehr bequem sahen die aus. „Der hat bestimmt keine kalten Füße“, dachte sie noch. „Der steht ja mit seinen Füßen einen ganzen, blöden Zentimeter über den vereisten Gehwegplatten in der Luft!“…“

„… Nach den Lichtstreifen haschend schwamm er kreuz und quer durch das Fass. Hatte er einen berührt, schwamm er ganz langsam hindurch. …
Sacht, als wüsste Gott wo sein Fisch am empfindlichsten ist, strich er ihm sodann über die Kiemendeckel, den Nackenbereich, über die Rückenflossen und bis zur letzten Spitze der Schwanzflosse.
Leider währte dies immer nur einige Sekunden. Dann beschäftigte sich Gott anderweitig. …“