Luzie Mazur ist fast hundert, als sie mehrere Tage lang im Sterben liegt. Dann stirbt sie tatsächlich- und hinterlässt einen alten Koffer mit Fotos und viele Fragen. Denn zu Luzies Lebzeiten wurde in der Familie Mazur nicht viel geredet. Tochter Thea und Enkelin Johanne, die Luzie bis zum Schluss gepflegt haben, bleiben etwas verlassen zurück. Johanne beschließt, sich nicht mehr mit Schweigen abspeisen zu lassen. Sie will mehr über Luzie erfahren, durchsucht den Koffer, befragt die Familie und macht sich auf, Großvater Jurek zu suchen, einst Luzies große Liebe, um mehr zu erfahren. Kapitelweise erfahren wir abwechselnd in der Gegenwart, was Johanne erfährt und wie die Familie mit Luzies Tod umgeht, sowie zur Zeit des 2. Weltkrieges, wie Luzie also junge verlobte Bauerntochter Jurek kennenlernte. Luzies Verlobter schrieb seit Kriegsbeginn nicht mehr, als Jurek Mazur als Fremdarbeiter aus Polen ins Dorf kam. Es beginnt eine Liebe gegen alle Gesetze, denn ein Mischen der Rassen ist verboten. Luzie wird schwanger, und die Geschichte nimmt ihren Lauf…
Helga Bürster erzählt angelehnt an ihre eigene Familiengeschichte die traurige und mitreißende Geschichte der Familie Mazur. Trotz dem vielen Leid, das die Familie ertragen musste, erzählt Bürster die Geschichte ruhig und nüchtern, und schafft es trotzdem, den Leser vollkommen mitzureißen. Immer wieder gibt es plattdeutsche Ausdrücke und Phrasen, was sehr zur Geschichte beiträgt, jedoch für mich teilweise schwierig zu verstehen war. Ein wirklich berührender Roman!
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