Christian Redl & Vlatko Kucan – Die Blumen des Bösen

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Charles Baudelaire (1821-1867) ist gleichsam so etwas wie ein später Popstar der Weltliteratur. Seine „Les Fleurs du Mal“ markieren den Beginn der Moderne in der europäischen Dichtung. Baudelaire, der früh ein Leben als Bohémien führte, besingt darin die Liebe, die Wollust, den weiblichen Körper. Aber auch den Tod, die Verwesung, die niederen Triebe. Die wilde und dreckige Großstadt. „Die Blumen des Bösen“ ist ein epochales Werk, das der bekannte Schauspieler Christian Redl und der Hamburger Musiker Vlatko Kucan mit den Mitteln einer akustischen Inszenierung durchschreiten. Die Auswahl, die sie aus über 100 Gedichten getroffen haben, folgt ihrer eigenen Dramaturgie. Die Musik illustriert nicht, sondern schafft den Gedichten ihren jeweils ganz eigenen Raum. Und Christian Redl gelingt es als Sprecher auf einmalige Weise, die subtilen Ausdrucksmöglichkeiten eines Sängers zu nutzen. „Wenn sie gelingt, dann ist Sprache wie Musik“, schrieb die „Welt“ anlässlich der Premiere im Deutschen Schauspielhaus Hamburg.

„Alles scheint möglich, wenn sich die Stimme des mit seelischen Abgründen bestens vertrauten Schauspielers Christian Redls am Rande des Flüsterns mit den Sätzen Baudelaires verbindet, wenn sie in schnellem Beat eine Phrase liest, dann das Tempo radikal zurückschraubt und die einzelnen Worte bis an den Rand der Zusammenhanglosigkeit auseinander zieht. Mit Die Blumen des Bösen präsentieren Redl und Kucan ihre Vorstellung der gegenseitigen Befruchtung von Sprache und Musik, an der Spannung dieser Vision müssen sich alle anderen messen lassen.“ (Die Welt)

„In der Spannung zwischen der Angst vor dem Bösen und der Lust an der Versuchung liegt der unheimliche Reiz von Baudelaires Werk. Über den düster leuchtenden Boudoirs und Boulevards von Paris wird die gottlose Schwärze des Alls mit ihren fernen, kalt blinkenden Sternen erahnbar. Gut, dass da die unbeirrte Stimme von Christian Redl ist. In ihrer melancholischen Menschlichkeit, ihrer irdischen Bodenhaftung, wirkt sie schon beinahe wieder tröstlich.“ (Hessischer Rundfunk)

„Christian Redl und Vlatko Kucan haben den Fleurs du Mal in einer einzigartigen sprachlichen und musikalischen Umsetzung gehuldigt. Auf radikale Weise nähern sich der Sprachartist und die Avantgardemusiker diesem Meilenstein der Dichtkunst.“(Südwestpresse)