Eine Reise nach Berlin
Vermächtnis einer verwöhnten Generation
Eine Bahnreise nach Berlin führt an vielen Orten der persönlichen Geschichte eines Menschen vorbei. Es sind die auf den ersten Blick banalen Geschichten, die jede/r in seiner Familie, in seiner Ausbildung und in seinem Beruf erlebt haben könnte.
In ihrer Sammlung sind die Rückblicke alles andere als normal oder banal. Sie schildern nicht nur das Ereignis selbst, sondern das Empfinden einer Generation, die sich jetzt in die Rente verabschiedet. Jahrzehnte des äußeren Friedens, des beruflichen Erfolgs und der familiären Bindungen werden geschildert. Dabei kann der Autor auf Erfahrungen in West- und Ostdeutschland zurückgreifen.
Sehr konkret wird menschliches Fehl-Verhalten zum Beispiel in beruflichen Situationen geschildert und daraus Erkenntnisse abgeleitet, die uns dazu bringen sollen, unser Verhalten und Denken zu reflektieren.
Zusammenfassend wird schließlich die Spannung zwischen unseren Erkenntnissen und Handlungen beleuchtet. Die These dabei, Es gibt kein Erkenntnisdefizit, sondern ein Handlungsdefizit, wird mit einem Traktat Die zehn Gebote der Neuzeit abgearbeitet.
In dem Text finden sich viele Menschen mit ihren Erfahrungen, aber auch mit ihren Ansichten wieder. Für wieder andere ist der Text provokativ, weil er an die eigenen Defizite erinnert. Der Protagonist wird von außen beobachtet und beschrieben. Die Rückblicke sind keine Erinnerungen, sondern eine bewertende Bestandsaufnahme aus der gegenwärtigen Perspektive des Jahres 2020.
Alle Schilderungen sind vom Autor selbst erlebt. Die Namen der meisten Personen sind aber geändert worden, weil nicht eine bestimmte Person wichtig ist, sondern die Haltung und Denkweise, die diese repräsentiert.
- Veröffentlicht am Dienstag 16. Juni 2020 von BoD – Books on Demand
- ISBN: 9783751956994
- 316 Seiten
- Genre: Belletristik, Gegenwartsliteratur (ab 1945)