Improvisationen zwischen den Welten

30 Jahre Musiker von 1989-2019 - Der lange Weg von Ost nach West.

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Heiteres, Nachdenkliches, Ehrliches, Kritisches – Erlebnisse und Geschichten aus dem Künstlerleben in der DDR und Nachwendezeit auf 274 Seiten (großteils in Farbe). Eine Kulturgeschichte: persönlich und kritisch. Die logische Fortsetzung des er- sten Bandes, nebst Werkverzeichnis und vielen Dokumenten (Fachzeitschriften, Fotos, u.v.m.).

„Als die grundlegende „Wende“ 1990 jedoch eintraf, kam sie uns vor wie ein Tsunami, der in Zeitlupe und unaufhaltsam auf uns zukam und alles mit sich riss, was im Wege stand. Staatliche Subventionen und Förderungen von Konzerten brachen weg und sichere Engagements und Festhonorare gab es nicht mehr.“

„Unser Organismus ist nur gesund, wenn Harmonie zur uns umgebenden Natur vorhanden ist: Das unaufhaltsame Streben nach Harmonie ist eine bedeutende Lebensgrundlage, die wir erhalten müssen.“ – Armin Thalheim

Von 1974- 2009 unterrichtete er an der Hochschule für Musik in Berlin Alte Musik, Liedbegleitung und Improvisation, an der Leipziger Musikhochschule von 1996-2008 Improvisation. Armin Thalheim besuchte Kurse für Alte Musik bei Kenneth Gilbert (Amsterdam), Huguette Dreyfus (St. Maximin) und Gustav Leonhardt (Köln). Seine zahlreichen CD-Einspielungen zeigen ihn als Solisten mit Werken der Bachfamilie und als Begleiter von Quer- und Blockflöte (u. a. Adelheid Krause- Pichler und Susanne Ehrhardt) vorwiegend am Cembalo.

Aufsätze zur Aufführungspraxis und Rezensionen („Musik und Gesellschaft“, „Forum Kirchenmusik“), sowie eigene Kompositionen dokumentieren seine Vielseitigkeit. Dazu gehört auch die CD „Die 10 Gebote“, die er im Jahre 2000 zusammen mit dem Rock- Musiker Lexa Thomas produzierte. Armin Thalheim darf sich zusammen mit dem Instrumentenbauer Martin-Christian Schmidt 1980 zum Ideengeber und Mitbegründer der Akademie für Alte Musik zählen. Von 1981-1985 tourte er mit dem Schlagzeuger, Pauker und Komponisten Andreas Aigmüller, spielte dessen jazzverwandte Musik. Armin Thalheim improvisiert in vielen Musikstilen auf Klavier und Orgel auch mit minimalistischen oder jazzigen Anklängen. Er lebt seit 1969 in und bei Berlin und beendete aus gesundheitlichen Gründen 2019 öffentliche Konzerte.