Die „Andere Seite“ wird noch immer als ein fremder Ort erfahren. Etwa die andere Rheinseite, die wir bis heute kaum in unserer Abendplanung einbeziehen, und nach der erfahrungsgemäß, der räumlichen Nähe zum Trotz, nur wenige Freundschaften bestehen. Früher, verrät uns eine der Geschichten in diesem Buch, waren es eigentlich nur die seltenen Momente, in denen der Rhein zufror, die Menschen auf beiden Seiten in einem großen Fest zueinander finden ließen. Mehrere Geschichten von dies- und jenseits des Rheines versammelt dieser Band.
Doch auch andere Erfahrung mit der „Anderen Seite“ werden in die Binger Region geholt. So etwa der Schock des Mauerbaus 1961 in Berlin. Oder: Die andere Seite als Metapher für die Frage, was jenseits des menschlichen Lebens liegen könnte.
Dabei ist es den Autorinnen und Autoren aus dem Schreibkurs der Volkshochschule um das Brückenschlagen zu tun. Auch erzählerisch: Keine Geschichte steht ganz für sich alleine, durch Figuren und Motive sind die Texte miteinander verknüpft, so dass am Ende gar nicht mehr wirklich klar ist: Welche Seite ist denn nun die andere Seite?

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