Ein tiefes Vergessen liegt auch über ihren Gräbern

Teil 1

von

– Ein tiefes Vergessen liegt über diesen Gräbern, ein trauriges Umsonst -, schrieb der Pazifist Carl von Ossietzky am 6. November 1928 in der Weltbühne.
Seit Ossietzky diese Worte schrieb, ist bald ein Jahrhundert vergangen, aber das Rad dreht sich auch heute nur im Kreis.
Februar 2020. Von China aus beginnt Corona seinen Sieges-zug um die Welt. Der 89-jährigen Aurelia wird mit einem Mal bewusst, dass ihre Familie vollkommen zerrüttet ist. So beginnt sie, sich mit ihrer Geschichte auseinanderzusetzen, um herauszufinden, wie kam, wozu es kam.
Dieser erste Teil handelt von den Jahren 1913-1933.
Während Elsa und Eduard bei ihrer Hochzeit 1913 große Hoffnungen in ihr kleines Leben legen, haben die Akteure im großen Leben längst begonnen, die verhängnisvollen Schritte in den Großen Krieg zu gehen. Und während die Hinterbliebenen für Millionen Tote Gräber schaufeln, beginnen andere längst, der Wahrheit ein Grab zu schaufeln, denn die ungeheu-ren Gewinne, sollen nach dem Krieg die Kriegstreiber noch reicher machen, als es der Krieg bereits gemacht hat.
1933 ist Aurelia drei Jahre alt und es haben sich längst die Stricke zugezogen, die ihr Leben bestimmen sollen, doch auch in der Gegenwart nehmen die Ereignisse ihren verhängnisvollen Lauf und die Zeit für Aurelia und ihre Kinder verrinnt plötzlich viel schneller, als sie es erwartet hatten.