„Te merau, muro pral, te merau“. Das ist Romanes, die Sprache der Roma, und bedeutet wörtlich „Dass ich sterbe, mein Bruder, dass ich sterbe“. Roma beteuern mit dieser Redewendung den Wahrheitsgehalt dessen, was sie über ihren Leidensweg erzählen.
Andrzej Wisniewski, selbst ein Rom, hat als Dolmetscher vor Garicht bei Asylverfahren und als Sozialberater viele Aussagen von Romaflüchtlingen über ihre Verfolgung und Diskriminierung in den Westbalkanstaaten anhören und übersetzen müssen.
Weil auch hierzulande der Antiziganismus, der Hass auf Roma, trotz unserer Erblast der rassistischen NS-Verbrechen an den sogenannten „Zigeunern“, ständig wächst, fühlte sich der Autor dazu gedrängt, einige dieser erschütternden Zeugnisse für uns Deutsche aufzuschreiben.
Denn viele Vorurteile über die Roma beruhen auf Unkenntnis und, wie der Autor es nennt, auf den „Mauern im Kopf“ derjenigen, die den um ihr Bleiberecht Ringenden vorwerfen, sie seien keine Verfolgten, sondern Sozialschmarotzer und wollten nur in „unser Sozialsystem einwandern“, um sich mit Kindergeldbezügen ein faules Leben auf unsere Kosten machen.
Das Buch vermittelt uns ein realistisches, oft grausames, Bild von den wahren Lebensverhältnissen der Roma, die zu uns geflohen sind, weil sie keinen anderen Ausweg mehr sahen, und von der antiziganistischen Einstellung so mancher deutscher Behördenmitarbeiter. Wir lernen durch diese unverfälschten Erzählungen auch einiges über die Denkweise und das Gefühlsleben unserer europäischen Roma-Mitbürger.
- Veröffentlicht am Montag 30. November 2020 von Spurbuchverlag
- ISBN: 9783887785925
- 104 Seiten
- Genre: Belletristik, Gegenwartsliteratur (ab 1945)