Gleich hinterm Deich

Dokumentarisch-literarischer Streifzug durch Niegripp

Wir haben über Gartenzäune, auf Höfe, in Gedankenhäuser und Gefühlswelten gesehen. Manche Türen öffneten sich wie von selbst und wir wurden gebeten, einzutreten. Meistens saßen wir uns gegenüber. Ich versuchte, Leben zu erfassen und es authentisch darzustellen. Ganz unaufdringlich spiegelt sich gesellschaftliche Entwicklung wider. Sie ist Nährboden unseres Lebens.

Auch Kathrin Wöhler war unterwegs zu einigen Niegrippern.
Ihr Credo: In jedes Gespräch gehe ich mit dem Wunsch, zum wahren Wesen eines Menschen vorzudringen – und dafür anschließend auch noch die richtigen Worte zu finden.

Das Buch soll nicht ins Korsett des „Gefällt-mir-Zwangs“ gedrückt werden. Gefälligkeit bis zur Banalität langweilt.
Ich empfinde, wie ich das bei Byung-Chul Han, Professor für Philosophie und Kulturwissenschaft an der Universität der Künste Berlin, in seinem Buch über die Palliativgesellschaft nachlesen konnte. Schmerz und Glück sind Geschwister.
In der Wohlfühlzone, in der wir verharren, wird das Glück fad. Der Kick muss her. Und doch bleibt das Gefühl von Leere.

Edel Schimansky schrieb zum Skript:
Es ist ein interessantes Buch über ein kleines Dorf entstanden, das erst, nachdem so viele Geschichten erzählt und aufgeschrieben wurden, richtig ins Bewusstsein rückt. Eine vergnügliche Erinnerung, mehr oder weniger reflektiert, aber nie langweilig. Mit literarischen Höhepunkten und sympathischen Beschreibungen von Menschenleben, die nachdenklich machen.
Dorothea Iser