Fahrt ins Glück

Eine Pratergeschichte

von ,

Hannelore Fischer erzählt die Geschichte einer Wiener Familie über drei Generationen hinweg. Sie erzählt vor allem das Leben von Großmutter, Mutter und Enkelkindern, die in Wien in der Zeit zwischen 1920 und 2019 lebten und leben. Sie setzt sich mit der Rolle der Frau und dem Ausbrechen aus der ihr damals durch die Gesellschaft zugedachten Rolle als dienende Ehefrau und Mutter auseinander. Sie thematisiert den Widerspruch zu dem Umstand, dass die Frauen, deren Ehemänner zum Kriegsdienst eingezogen waren, auf sich allein gestellt waren, für die Kinder verantwortlich waren und ihren »Mann» stehen mussten, obwohl ihnen diese aktive, führende Rolle nicht zugestanden worden war, und die nach der Rückkehr der Männer von der Front wieder in das alte Familienbild zurückkehren sollten. Sie thematisiert auch den Freiraum, der für die Frauen durch diese kriegsbedingte dramatische Situation geschaffen wurde und der auch mitunter sexuelle Freiheit bedeuten konnte. Besonders Bemerkenswert scheint die Tatsache, dass durch das Führen eines Lebens, in dem durch die äußeren Umstände keine Lebensplanung möglich war, auch Freiraum entstanden ist, weil das Erleben des nächsten Tages stets ungewiss war.