Im Sinnieren über das Leben beschäftigen die Autorin vor allem zwei Ebenen: Raum und Zeit. In diesen Kategorien bewegt sich alles Leben, organisch wie anorganisch. Der Mensch, ein Staubkorn im Universum, hat sich darein zu fügen. Alles Leben auf Erden bewegt sich zwischen Endlichkeit und Ewigkeit, vergänglich ist unser Tun und Lassen. Und doch, immer sind es Spuren, die bleiben. So greift sie zur Feder, um zu sammeln, was im Laufe der Jahre von ihr erdacht und erlebt wurde. Ein Buch, in dem sich das Leben widerspiegelt, seine Möglichkeiten, Unwägbarkeiten, das Diesseits betrachtend, die Grenzen zum Jenseits im scheuen Respekt erkundend. Ist das Dasein vergleichbar mit einem Uhrwerk? So formulierte es ihre damals sechzehnjährige Enkelin: »Jeder Tag ist so gleich, verhängnisvoll, dunkel. Und verbirgt sich dahinter auch nur eine Blüte, sie wird verwelken. Die Maschine aber läuft unerbittlich weiter. Wo ist ein Knopf, der den ewigen Kreislauf beendet? Doch siehe, der Druck lässt nach, denn das Glück hat einen Samen hinterlassen: Die Quelle neuen Lebens.« Diese Zeilen rufen der Autorin in Erinnerung, nicht zu vergessen, was ihr geschenkt ist. Ihre Texte wollen Wege erkunden, sie begehbar machen. Ein Wort ist ein Ganzes, es lebt und wirkt. Sprache ist ein lebendiger Organismus. Wer achtsam das Gesagte einzuordnen sucht, dem öffnen sich Wege und Ufer.
- Veröffentlicht am Mittwoch 11. November 2020 von Engelsdorfer Verlag
- ISBN: 9783969400371
- 153 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählende Literatur