Die vielleicht besten deutschen Übersetzungen

Widowers’ Houses

von

Oscar- und Literaturnobelpreisträger Bernard Shaw schrieb über dieses Stück: „Ich habe einen Aufruhr provoziert, und das Gefühl war so angenehm, dass ich beschloss, es erneut zu versuchen“.
Ohne immer wiederholende Schlagzeilen über steigende Mieten, Luxus-Sanierung, Gentrifizierung sind aktuelle Nachrichten von heute nicht mehr zu denken. Da die meisten Zuschauer und Leser in Deutschland statistisch gesehen Mieter sind, gewinnt dieses Werk von Bernard Shaw (geschrieben 1885-1892) sowohl eine besondere Aktualität als auch gesellschaftliche Brisanz. Denn bis jetzt hat sich offensichtlich nicht viel geändert: Probleme sind die Gleichen geblieben und die Lösungen fehlen oft.
Ein reicher, skrupelloser Besitzer heruntergekommener Wohnhäuser häuft Schrottimmobilien an, um sie an die ar-men Menschen zu vermieten. Die Mieten lässt er mit Hilfe seines schäbigen Gehilfen kassieren – wenn nötig – auch auspressen. Auch der Großadel scheut sich nicht davor, mit Immobiliengeschäften Reichtum zu erlangen. Um auf einem Fuß mit den ganz Großen zu gelangen, lässt ein Slums-Vermieter seine Tochter in die beste Gesellschaft einheiraten. Zuerst wehrt sich aber der Schwiegersohn, ein junger romantischer Adelsspross und frischgebackener Arzt, die Mitgift aus derartigen Quellen anzunehmen: Er lässt die Hochzeit platzen. Im Laufe der Handlungen unterliegt er der Versuchung, sich mit Entschädigung für gleich nach der Sanierung abgerissene Mietshäuser zu bereichern. Damit gewinnt er seine Ex-Verlobte zurück. Am Ende ist der jüngst vom Immobilienhai gefeuerte Gehilfe wieder dabei und feiert sein fulminantes Comeback als Neureicher auf der Bühne. Alle handelnden Personen scheinen mit sich selbst sehr zufrieden zu sein.