Sprünge, Operationen und Stolpersteine

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In Sprünge, Operationen und Stolpersteine hat Dr. Manfred Hinze die Stationen seines interessanten Lebens aufgeschrieben und gibt dem Leser vor allem Einblicke in wenig beleuchtete Kapitel der DDR-Geschichte. Seine Biografie beginnt mit der Kindheit, der Flucht vor heranrückender Front und nachfolgender Besatzung. Es schließen sich Berichte über die Nachkriegszeit, das Studium der Sportpädagogik und Medizin in Verbindung mit dem Leistungssport an. Es gelingt dem Autor, trotz hohen Belastungsdrucks beide Studien ohne Zeitverzug erfolgreich abzuschließen und als Leichtathlet bis in die Weltspitze vorzudringen. Im Dreisprung erreicht er sogar bei den Olympischen Spielen 1960 trotz Handicap mit einer schweren Fersenprellung einen siebten Platz.
In seinem Buch beschreibt Manfred Hinze den Zwiespalt zwischen vollem Berufseinsatz und dem Streben nach sportlichen Höchstleistungen. Für ihn hat seine verantwortungsvolle Arbeit als Chirurg absoluten Vorrang. Dadurch sind Trainingszeiten immer eingeschränkt. Das engt sein sportliches Leistungsvermögen natürlich ein. Trotzdem qualifiziert er sich 1964 erneut für die Olympischen Spiele und belegt im Dreisprung den sechsten Platz. Das Thema Doping bleibt nicht unberührt.
Dann wird sein beruflicher Werdegang aufgezeichnet und dazu auch „Stolpersteine“ und Machenschaften der Staatssicherheit erwähnt, die seinen beruflichen Weg erheblich behindern.
Die Biografie ist ein interessantes zeitgeschichtliches Dokument.