Lockdown-Liebe

Mein Tagebuch aus New York

von

Wenn die Stadt, die niemals schläft, sich eine grosse Dosis Melatonin eingeworfen hat und tatsächlich vor gähnender Menschenleere strotzt, wenn Menschen wochenlang angehalten werden, zwei Meter Abstand zu wahren, sich nicht zu berühren und ihr Lachen mit Masken zu verdecken, wenn du als Europäer in einem Land bist, in dem alle glauben, dass du dank Langstreckenflügen Corona hierhergebracht hast, wenn du so lange keinen Sex mehr hattest, dass du ihn nicht mehr vermisst, wenn du monatelang unrasiert und in Trainingshosen verbringst, weil du auf der Strasse so oder so niemanden antriffst – dann ist es denkbar schwer, Liebe zu finden. Oder doch nicht?