Erlebnisse eines freiwilligen bayerischen Jägers im Feldzuge 1870/71

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Die Gegensätze berührten sich heute; wir hatten eben das Wasser durchwatet und von den Füßen abgeschüttelt, als aus einem vor uns liegenden Dorfe Rauchwolken aufstiegen, aus welchen bald die Flammen herauszüngelten. Unsere Neugierde, den Grund des Brandes kennen zu lernen, sollte befriedigt werden, Denn wir marschierten gerade auf die Brandstelle zu. Es brannte ein stattliches Haus mit seinen Nebengebäuden lichterloh und keinerlei Anstalten zur Rettung waren getroffen. Wohl aber standen Soldaten unseres 5. Regiments mit aufgepflanztem Bajonett im Kreis umher, um jedem Rettenwollenden den Zugang zu wehren; seitab stand lebhaft gestikulierend ein Häufchen Franzosen, welches durch aus den Nachbardörfern Herbeieilende sich langsam vergrößerte. Soviel wir von den Fünfern erfahren konnten, war in diesem Hause einer ihrer Kameraden ermordet worden, weshalb es von ihnen in Brand gesteckt wurde. . .