Die Frist ist um

von

Sowohl Richard Wagner als auch Heinrich Heine zeigen den fliegenden Holländer am Ende seiner Irrfahrten, kurz vor der Erlösung. Andere lassen ihn nur als Gespenst und Schreckgestalt auftreten. Interessanter ist doch eigentlich, was ein solcher Mensch durch die Jahrhunderte erlebt haben könnte, Jahrhunderte der Ausbreitung europäischer Kultur und der Zerstörung der übrigen Welt. In diesem Roman schildert er selbst. in loser, ungeordneter Folge einige Episoden seines, wenn man so will, Lebens. Seine Gesprächspartnerin ist eine junge Frau in ihren Dreißigern, die als Free-Lance-Journalistin tätig ist. Es ist eine durch und durch moderne Frau mit entsprechenden Ansichten und durchaus bereit, auf einen Mann, der sich zu ihr setzt, einzugehen, wenn sie ihn auch nicht ernst nimmt. Sie erschrickt maßlos, als sie beim Anblick seines Schiffs erkennen muss: er ist wirklich und wahrhaftig der fliegende Holländer. Sie erholt sich aber rasch und hört ihm viele Stunden zu, wahrscheinlich mehrere Tage. Das fordert, denn der Holländer war Sklavenhändler, bevor er den fatalen Schwur „Ich werde um das Kap herumkommen, und wenn ich in alle Ewigkeit segeln sollte“ ausgesprochen hat, Er ist beim Wort genommen worden,.Wie das funktioniert, ist nachzulesen. Von Heine übernommen wurde jedenfalls das Motiv, dass er nur alle sieben Jahre wieder an Land darf. Die junge Frau erlöst ihn nicht, tut ihm aber doch Gutes: Sie hört ihm zu.