Hörspielbuch Lebensbilder

Als großer Reformator ging er in die Geschichte ein. Als Mann, der das Licht des Evangeliums für Millionen Menschen sichtbar machte. Er trotze Papst und Kaiser und war bereit, für seinen Glauben zu sterben. Dieses atmosphärisch gestaltete Hörspielbuch konzentriert sich auf den Menschen Luther, auf seine Erlebnisse und Gedanken und versucht die Frage zu beantworten: wie wurde aus dem frommen Augustinermönch, der Papst und Kirche über alles ehrte, der Reformator Luther?
Mit bekannten Sprecherstimmen:
Juan Carlos Lopez („Alarm für Cobra 11“), Bodo Henkel (SAT 1, Hitradio FFH) und Anno Köhler (SOKO 5113, Tatort).

Rezension:
Das Hörspielbuch „Martin Luther – Aufbruch in die Freiheit“ beginnt mit einem gelungenen Einstieg. Der alte Martin Luther ist in einer Kutsche auf dem Weg nach Eisleben, wo er Sterben wird. So ist der Zuhörer direkt mitten in der Geschichte und es ist klar, das Luther rückblickend auf sein Leben die Geschehnisse berichten wird. Dies geschieht indem sich der „alte“ und der „junge“ Luther in ihren Erzählparts abwechseln. Da diese immer wieder geschickt durch den Erzähler eingeleitet werden, kann der Hörer dem Leben Luthers gut folgen. Doch führt diese geringer Abwechslung durch verschiedene Erzähler und die daraus entstehenden längeren Monologe zu einer gewissen Eintönigkeit. Spannung kommt nur dann auf, wenn Luther über weniger bekannte Begebenheiten seines Lebens spricht, wie die Zeit bevor er ins Kloster ging. Ebenso wird man gut in die innere Zerrissenheit des jungen Mönchs mit hineingenommen. Dieser Erkenntnis Wandel, der letztendlich zur Reformation führte, liegt im Fokus des Hörspielbuchs. Darum wird über die späten Jahre Luthers wenig berichtet und sein Alter wird stark abgekürzt. Was gefällt ist, dass mit dem Tod des Reformators das Hörbuch nicht endet, sondern noch kurz über die unmittelbar danach eintretenden Ereignisse, wie dem Schmalkaldischen Krieg und dem Augsburger Religionsfrieden berichtet wird.
Dies rundet das Hörbuch gelungen ab und zeigt die Bedeutung Luthers auch über seinen Tod hinaus.
Micha Prechtel