Die Räuber. Trauerspiel, von Friedrich Schiller

Für die Bühne bearbeitet

von

Schillers Drama ‚Die Räuber‘ ist im 18. Jahrhundert meist in Bearbeitungen auf die Bühne gebracht worden. Das ist der Länge des Originals geschuldet – die Uraufführung soll über fünf Stunden gedauert haben –; das hat bühnentechnische Gründe, hängt mit den Sehgewohnheiten des Publikums zusammen und ist nicht zuletzt der Zensur geschuldet. Da das Drama die Jugend gefährde, hat es in manchen Städten wie etwa Leipzig oder Danzig sogar mehrjährige Aufführungsverbote gegeben.
Zu den wirkungsmächtigsten Bühnenfassungen zählt die von Carl Martin Plümicke (1749–1833) aus dem Jahr 1783 für das von Carl Theophil Döbbelin (1727–1793) geleitete Berliner Theater. In seiner viel gespielten Fassung entpuppt sich Franz Moor als unehelicher Sohn, der am Ende von den Räubern gefasst und statt seines (Stief-)Vaters in den Turm geworfen wird. Im Unterschied zum Original stirbt der alte Moor, als er erfährt, dass Franz nicht sein Sohn ist. Amalia wird wie bei Schiller von Karl getötet. Als er sich selbst der Justiz ausliefern will, wird er aber von Schweizer erdolcht. Als sich dieser daraufhin umbringen will, kann Karl ihm das Leben retten, indem er ihm sterbend in die Arme fällt.
Plümickes Bühnenbearbeitung ist von der Theaterkritik der Zeit äußerst unterschiedlich beurteilt worden. Während etwa in der von Friedrich Nicolai herausgegebenen ‚Allgemeinen deutschen Bibliothek‘ (1783) die Position vertreten wird, dass Plümicke das ‚Verbessern‘ lieber hätte ‚bleiben lassen sollen‘, heißt es in der ‚Litteratur- und Theaterzeitung‘ (1783), dass der Dramaturg und Autor ‚einige glückliche Veränderungen‘ vorgenommen habe. So oder so ist Plümickes Bühnenfassung ein für die Bearbeitungspraxis der Zeit zentrales und viel diskutiertes Dokument, so dass sie hier mit einem Nachwort neu herausgegeben wird.