Ich komm‘ und weiß nicht woher

von

Nichts ist mir zu klein und ich lieb es trotzdem. Und mal es auf Goldgrund und groß,
und halte es hoch, und ich weiß nicht wem löst es die Seele los … »Rainer Maria Rilke«

Monika Fielitz, Laudatio von Otto Patzelt
Als Kind malte sie auf Pflaster und Asphalt. Das war damals noch möglich. Bald darauf fotografierte sie alles mit einer Billigkamera. Da auch mathematisch begabt, wurde sie später Bauingenieurin. Frustriert von der Bauschlamperei in der DDR gelang ihr der Absprung als freischaffende Fotografin. Sie war auch darin erfolgreich, vor allem für baubegleitende Dokumentationen: für ein gutes Motiv kletterte sie auf 80 Meter hohe Kräne.

Irgendwann brach sich aus Seele und Gemüt der unbezwingbare Wunsch, Bedrängtes ihrer selbst darzustellen: fischen in den Seelenseen, die Qualen ihrer Mutter als verkauftes Kind, deren schreckliche Kriegserlebnisse, der Tod geliebter Menschen, aber auch ihre eigene unbezwingbare Lebensfreude. Es sind recht große Bilder und sie malt lange an denen, studiert deren Figuren und Metaphern. Nebenbei entstehen in Ton Porträtköpfe und immer wieder auch bezaubernde Fotos von Menschen und Landschaften. Monika Fielitz’ Schöpfungen richtig beschaut, sind in der Lage, in mir – frei nach Goethe – ein neues Organ aufzuschließen.