Die Salmfischer vom Pärdendyck

Der Überlebenskampf eines alten Handwerks

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Wenn der Heimat-Verein Lüttingen jährlich im Herbst ein Fischerfest veranstaltet, dann gedenkt man bei der nachgebauten Fischerhütte jener alten Zeit, da das Handwerk des Netzeziehens in Blüte stand. Der Lachs- und der Maifischfang nährte ein ganzes Dorf. Hinzu kamen noch die Pricken, die man in Körben fing, und nach denen die Dorfbewohner benannt waren: „Dat es’ ne Lüttingse Preck“. Zwölf Familien waren in der angepachteten drei-Kilometer-Strecke beschäftigt. Eine Dreizehnte nahm man nicht hinzu, des Aberglaubens wegen. Man fischte im Zeichen des christlichen Kreuzes, das die Lotbleie trugen. Aber mit dem Aufkommen der Industrie, zunächst mit Kohlen, mutete man mit den Abwässern dem Strom zu viel zu. Der kiemenempfindliche Edelfisch blieb aus. 1954 wurden die letzten 24-pfündigen Salmo salare gefangen. – Um die Jahrhundertwende 1900 traten die holländischen Aalschokker in Erscheinung. Man sah im Aal einen Ersatz für den Edelfisch. Aber auch die Aale werden im Jahre 2016 weniger und bleiben aus. An Spaniens, Portugals und Frankreichs Küsten werden die Glasaale der Delikatesse wegen bereits abgefangen, wenn sie in den Rhein eindringen. Der Mensch zerstört sich selber alles, ohne groß nachzudenken. Heute, 2017, ist noch ein Aalschokker, die „Anita“ mit Fischer Rudi Hell bei Grieth im Einsatz, aber nur der Forschung wegen. Der Rhein hat nach einigen chemischen Unfällen wieder um die 90 % Sauerstoffgehalt. Viele alte Fischarten tummeln sich erneut im Rhein.

Der Autor erhielt 1981 für seine Fischerei-Forschungen vom Landschaftsverband Rheinland in Köln den „Rheinland-Taler“. Dieses Buch soll Jung und Alt nochmal an ein Handwerk erinnern, das es nicht mehr gibt, und das in den Bewohnern des heute zu Xanten gehörenden Dorfes als ‚Lüttingse Preck‘ weiterlebt, und über 1000 Jahre alt ist.