Die Schillergruft

Roman

von

Als der junge Georg Hull Mitte der 60er Jahre in der DDR wegen eines gescheiterten Fluchtversuchs verhaftet wird, ahnt er noch nicht, welcher leidvolle, manchmal absurde Weg durch die Mühlen der Justiz und Psychatrie ihm bevorsteht. Weil er sich vor Gericht mit Schillerzitaten verteidigt und überdies erklärt, er läse nur Schiller, findet er sich bald schon „zur Beobachtung“ unter Geisteskranken oder sonst irgendwie Auffälligen wieder. In der Tat kennt er viele Gedichte Schillers, die ihm Halt geben in dieser „Gruft“, ­auswendig. Immer wieder muss er sie seinen Vernehmern perfekt rezitieren  –  und manchmal bringen Sie ihm auch
finanzielle Sonderleistungen ein. Dort, in tiefster Bedrängnis, findet Georg Hull sogar seine verloren geglaubte Jugendliebe wieder. Trotz einer gespenstischen Geisterfahrt durch die Welt von Medikamentenzwang und Elektroschocks besteht er diesen Irrwitz mit Ironie und Haltung.

Nicht ich bin krank, das Land ist es (Georg Hull)