Reiseziele, die sich aus der Lektüre von Lieblingsbüchern entwickeln, haben ihren besonderen Reiz. Sie erschließen nicht nur die Lektüre neu, sondern geben durch unmittelbare Anschauung eine Ahnung von der Inspiration des Schriftstellers oder der Schriftstellerin, und sie lassen den leidenschaftlichen Leser zugleich teilhaben am Schöpfungsprozess der Verwandlung von Wirklichkeit in Fiktion, die immer genauer ist als die Realität. So ist es auch der Fall bei der Entstehung von Daphne du Mauriers berühmtem Herrenhaus Manderley aus dem Roman „Rebecca“, das zum Ausgangs- und Fluchtpunkt einer melodramatischen Liebesgeschichte wird, die Alfred Hitchcock 1940 mit Joan Fontaine und Laurence Olivier meisterhaft und unvergesslich verfilmt hat. Hineinverwoben in die Geschichte des Hauses Manderley ist aber gleichzeitig die nicht weniger melodramatische Lebensgeschichte von Daphne du Maurier, die sich, allem Erfolg zum Trotz, ihr persönliches Lebensglück nur erschreiben konnte, weil es ihr in der Realität verwehrt blieb.

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